Die 28-jährige Sängerin Banks hat sich mit nur einem Album und einer Reihe von überragenden Konzerten auf der ganzen Welt ihre eigene musikalische Nische zwischen klassischem Songwriting, elektronischer Musik, kunstvollem Pop und düsterem R’n’B geschaffen. Nur so lässt sich erklären, dass die von Fachleuten zum Vergleich herangezogenen Referenzpunkte ihrer Musik – darunter Feist, Kate Bush und Erykah Badu, Aaliyah oder Lauryn Hill – kaum gegensätzlicher sein könnten. Doch vom ersten veröffentlichten Ton an war die Kalifornierin ihre eigene Marke, die sich in keiner Weise kategorisieren ließ. Dies bewies ihr 2014 veröffentlichtes Debütalbum „Goddess“ ebenso, wie auch das am 30. September erscheinende, zweite Album „The Altar“ eindrucksvoll belegt: Ihre Mischung an Genres, die Architektur ihrer Songs, die gesamte Klangästhetik, aber auch ihre lyrische Balance zwischen mutiger Selbstbehauptung und intimer Verletzlichkeit zeigen eine Künstlerin, die jenseits aller Schubladen und Trends agiert. Im Frühjahr kommt Banks mit Band für drei Konzerte nach Deutschland und gastiert zwischen dem 25. Februar und dem 5. März in Hamburg, Berlin und Köln.
„Mit ihrem Debüt meldet sich eine betörende, einzigartige Stimme zu Wort, die an Avant-Pop-Vorfahren erinnert und einen Hang zu düsteren Synthesizer-Produktionen hat“, schrieb etwa der US-Rolling Stone 2014 – und wurde von nahezu allen großen Gazetten begeistert flankiert. So frohlockte die New York Times: „Das Fundament dieser Songs sind düster-gedrosselte Klavierballaden: Purer Herzschmerz, Anklage, Selbstzweifel, Wut aufs eigene Ich. Allerdings hat Banks eine ganz neue Umgebung für ihre brodelnde Melancholie gefunden: die körperlosen, aus der Zeit gefallenen Synthesizer-Sounds des Minimal-R’n’B beziehungsweise Future Soul.“ Und das ehrwürdige TIME Magazine befand: „Bei Banks wirkt selbst das Schmachten wie eine sinnvolle Beschäftigung, wenn sie sich dieses Themas mit ihrer verführerischen Stimme annimmt.“
Kein Zweifel: Die versammelte Fachpresse war sich einig, dass sich hinter der in Orange County geborenen Jillian Rose Banks eine atemberaubende Neuentdeckung verbirgt, deren Musik mit den üblichen Genre-Begriffen nicht zu greifen ist. Bereits viele Monate, bevor sie 2014 mit „Goddess“ ihr Debütalbum veröffentlicht hatte, sprach man bereits auf der ganzen Welt über sie. Anlass dafür war zum einen ihre Nennung auf der renommierten Liste „BBC Sound Poll 2014“ und zum anderen ihre Welttournee im Vorprogramm von The Weeknd, wo sie allabendlich das gesamte Publikum für sich einnahm. Das Album kletterte in zahllosen Nationen in die Top 20 – darunter auch in Deutschland, England, der Schweiz, Australien, Schweden und natürlich in ihrer Heimat USA. Zum Ende des Jahres befand sich das Werk auf vielen Jahresbestenlisten, unter anderem beim US-Rolling Stone, Slant, dem Guardian und dem SPIEGEL.
Entsprechend hoch sind nun die Erwartungen an ihr zweites Album „The Altar“, das für den 30. September angekündigt wird. Die drei bereits vorab veröffentlichten Singles „Mind Games“, „Fuck With Myself“ und „Gemini Feed“ – ein Song, der in nur vier Wochen rund fünf Millionen Plays bei Spotify einsammelte – lassen indes Großes erwarten: Dies nicht zuletzt auch dank der aufregenden Texte von Banks, die bei aller Zerbrechlichkeit kein Blatt vor den Mund nehmen. Dies kann man beispielsweise auch an dem bereits heftig diskutierten „Fuck With Myself“ sehen. „Ich mag daran, dass der Begriff so viele Bedeutungen haben kann“, sagte Banks kürzlich in einem Interview. „Von ‚ich gehe schlecht mit mir um‘ bis hin zu ‚ich bin zärtlich zu mir selbst‘ kann es alles bedeuten.“ Genauso vielschichtig und unberechenbar stellt sich auch die Musik von Banks dar.